Cortenero und die Strà dei Canai

MR05 - herausfordernde Tageswanderung


Auf verborgenen Pfaden zur ältesten noch erhaltenen Alp Europas: einst nutzten die Bauern aus Borgone die sogenannte "Strà dei Canai" (Weg durch die Rinnen), um ohne Umwege direkt durch die steilen Wände zu ihrem Hof hinauf zu steigen. Dabei handelte es sich um eine Abkürzung, die nur zum Warentransport und für die Ziegen benutzt werden konnte - das Großvieh musste den Umweg über Mondelli nehmen, unserer Abstiegsroute.

Oben angekommen besuchen wir den "Schwarzen Hof", mitten in einem Geröllfeld bei einer guten Quelle erbaut. Aufgrund des dort oben herrschenden Holzmangels wurden die meisten Gebäude in Form eines Steingewölbes konstruiert. Sie wurden mit Hilfe von Fördermitteln der EU originalgetreu wieder aufgebaut.



Ausgangspunkt: Borgone


Wir beginnen ohne Umschweife mit dem steilen Aufstieg: direkt hinter dem Dorf beginnt der Pfad, der in den steilen Kastanien- und Eichenwald hineinführt. Über zahlreiche Serpentinen gewinnen wir an Höhe, wobei wir an einer eindrucksvollen "Balm" vorbeikommen: früher konnten die Bauern hier unter einem gigantischen Felsblock Schutz vor schlechtem Wetter und Dunkelheit suchen.


Das Gelände wird im weiteren Verlauf immer felsiger und der Pfad immer wilder. Bald haben wir erste schöne Ausblicke auf das Tal weit unter uns und auf die Ostwand des Monte Rosa. Die ersten namensgebenden Rinnen werden über Bänder und mit Hilfe kühner Treppenkonstruktionen überwunden. Nach der letzten großen Rinne führt eine luftige Passage aus dieser wilden Zone heraus und wir erreichen etwas sanfteres Gelände.


Nun folgen wir der interessanten Weganlage über Geröllfelder und durch weitere kleine Rinnen, ehe wir über wieder steilere Grashänge das auf einem Felsabsatz thronende Cortenero erreichen. Inmitten der Alp können wir uns an einer guten Quelle erfrischen und in einem der Häuser, welches zu einer Biwakhütte umfunktioniert wurde, rasten. Viele der Gebäude sind über 300 Jahre alt, die älteste in einen Türstock gravierte Jahreszahl datiert sogar "1601".


Von Cortenero steigen wir nicht sofort wieder ab, sondern folgen einem schönen und sehr panoramareichen Höhenweg in stetem Auf und Ab bis zu einer moderneren Alp, deren Gebäude größtenteils zu Ferienhäusern umfunktioniert wurden. Nun beginnt der eigentliche Abstieg, und auch dieser verläuft teilweise auf inoffiziellen Routen. So erreichen wir auf einem Weglein, das uns durch schönen Lärchenwald führt, das Tal von Mondelli mit seinem rauschenden Wildbach. Im weitern Verlauf des Abstiegs kommen wir an einigen eindrucksvollen Wasserfällen vorbei.


Wir erreichen das Dörfchen Mondelli mit seinen pittoresken Häusern, unter anderem dem reich verzierten Herrenhaus einer Familie, deren Vorfahren als Emigranten zu Geld gekommen sind.


Von Mondelli führt ein steiler, doch erst kürzlich renovierter Wanderweg hinab zur Hauptstraße bei Campioli. Hier können wir den Bus zurück nach Borgone nehmen, oder, falls noch Kräfte vorhanden sein sollten, in etwa einer Stunde auf gutem Weg und über eine der schönsten Bogenbrücken des Tals zurückwandern.


Rückkehr am Abend.


Höhendifferenzen: + 1390m / - 1390m (bei Bustransfer auf dem Rückweg + 1360m / - 1250m)


beste Jahreszeit: Juni bis Oktober


Leistungen:

-Transfer ab/nach Domodossola und Piedimulera; andere Orte auf Anfrage (max. 4 Personen)

-Busfahrt Campioli-Borgone (falls gewünscht)

-Führung wie beschrieben

-Verpflegung: Brotzeit, Schoko-/Müsliriegel, Kaffee


Zur Buchung ist eine kurze Angabe der Bergerfahrung der Teilnehmer obligatorisch.


maximale Teilnehmerzahl 6 Personen