Cingino und die Staumauer-Steinböcke

MR07 - mittelschwere Wanderung über 2 Tage


Zu den berühmten Steinböcken in der Staumauer und durch die Stollen der Wasserkraftwerke.


Abwechslungsreiche Wanderung durch eine faszinierende Landschaft künstlicher Seen, sowohl saftig grün im Tal als auch karg alpin auf der Höhe - sehr abwechslungsreich! Dabei erwandern wir nicht nur einen der schönsten Talkessel der Alpen, sondern kommen auch zu einer echten Berühmtheit: Steinböcke, die scheinbar der Schwerkraft trotzen und in einer beinahe senkrechten Staumauer herumklettern. Und es geht auch noch durch einen kilometerlangen Stollen der Wasserkraftwerke, ein Abenteuer!



Ausgangspunkt: Antronalago


Am hübsch gelegenen See von Antrona beginnen wir mit dem Aufstieg und folgen dazu der im Mittelalter wichtigen Handelsroute in Richtung Saas. Der Maultierweg ist nach seiner vollständigen Aufgabe im 17. Jahrhundert nur noch teilweise als solcher erhalten, doch hin und wieder können wir die noch die kunstvolle Weganlage bewundern.


Nach einem ersten steileren Aufstieg wandern wir einige Zeit fast eben an einem großen Stausee entlang, an dessen Ende wir in eines der schönsten Täler der Alpen einbiegen. Lärchenwald, Heidelbeerfelder, Wasserfälle, saftige Weiden. Eine wahre Märchenlandschaft.

Am Ende des Tals wird der Pfad steiler und windet sich über zahlreiche Felsbänder nach Cingino hinauf. Dabei durchschreiten wir einen Wald mit jahrhundertealten Lärchen, kommen an verfallenen Raststationen der Säumer vorbei und passieren einige Wildbäche und Wasserfälle.


Nach dem langen Aufstieg erreichen wir schließlich unsere Unterkunft, eine  kleine Biwakhütte ganz in der Nähe des Stausees von Cingino. Ein guter Schlafsack kann hier nicht schaden, denn mangels Brennholz wurde erst gar kein Ofen eingebaut. Dennoch ist das Häuschen recht gemütlich.

Und spannend: denn üblicherweise turnen in der Dämmerung zahlreiche Steinböcke in der unglaublich steilen Staumauer umher. Sie lecken dort das mineralhaltige Gestein, das zum Bau verwendet wurde. Und trotzen dafür scheinbar den Gesetzen der Physik.


Am nächsten Tag wird es dann richtig abenteuerlich! Wir überqueren die Steinbock-Staumauer und steigen hinab zum Eingag eines Stollens. Er ist zwar beleuchtet, die Stirnlampen können im diffusen Licht aber dennoch nicht schaden.

Über zwei Kilometer lang gehen wir nun auf einem schmalen Steg entlang der großen Druckwasserleitung, stets auf Kopf und Füsse achtend: der Stollen ist ziemlich niedrig und auch voller Pfützen. Ein Erlebnis der ganz besonderen Art!

Auf der anderen Seite erwartet uns wieder ein künstlicher See, diesmal der Lago di Camposecco. Auch hier gibt es eine kleine Biwakhütte, bei der wir rasten können.


Es folgt der ziemlich steile Abstieg durch weiterhin bezaubernde Landschaften zurück zu den Seen im Tal und schließlich wieder zum Ausgangspunkt.


Konditionscracks schaffen die Tour auch an einem Tag. Es ist aber empfehlenswert, die eindrucksvolle Landschaft ausgiebig zu genießen, und dafür zwei Tage zu verwenden. Zudem trifft man die Steinböcke eher am Abend und am Morgen an - sie sind fast immer anwesend, eine Garantie dafür gibt es aber natürlich nicht.

Eine ebenfalls sehr schöne Variante dehnt die Tour auf drei Tage aus. Wir übernachten dann zweimal in Cingino und unternehmen am zweiten Tag eine Rundwanderung ohne schweres Gepäck. Sie führt uns hinauf zur Schweizer Grenze, überwindet einen über 3000 Meter hohen Pass und führt durch die Mondlandschaften von Antigine wieder zurück. Die Schwierigkeit der Wanderung erhöhrt sich dann um eine Kategorie, da die Route "anspruchsvoll" ist.


Ein tolles Video der Steinböcke (aus einer Reportage der BBC) gibt es hier zu sehen.


Rückkehr am Nachmittag.


Höhendifferenzen:

1. Tag: + 1160m

2. Tag: + 180m, - 1340m


beste Jahreszeit: Juni bis Oktober


Leistungen:

-Transfer innerhalb des oberen Val d'Ossola, ab/nach Domodossola und innerhalb des Valle Antrona; andere Orte auf Anfrage (max. 4 Personen)

-Führung wie beschrieben

-Verpflegung: Brotzeit, Müsli-/Schokoriegel, Abendessen (Suppe, Pasta, Nachtisch), Frühstück (Müsli, Kaffee, Tee)

-Übernachtung in der einfachen Unterkunft von Cingino


maximale Teilnehmerzahl 8 Personen